tagebuch


09.09.07


Stuttgart und Ilsenburg (von Andi)



Endlich mal wieder ein Gig in der Landeshauptstadt Stuttgart. Doch kaum angekommen ging es los, der Anlagenverleiher lieferte uns zu wenig Kabel und Fetz damit einen Grund, komplett durchzudrehen. Gott sei dank sorgte das Team der Wagenhallen für reichlich Bier und Kaffee so dass wir uns über die schönen Seiten der Lokation freuen konnten: endlich hatten wir mal wieder genug Platz, unser heißgeliebtes Banner stilecht in Szene zu setzen.

Doch bevor wir anfangen konnten stand eine Bandsitzung an. Da Happy noch ein dreistündiges Telefonat annehmen musste, waren wir schon ordentlich angeheitert, bis die Sitzung losging. Mit so gelockerter Zunge sabotierte Andy B. daher durch unglaubliche Verbalattacken die Sitzung. Diskutieren war also unmöglich. Blieb noch ausboxen oder austrinken übrig. Zivilisiert wie wir sind haben wir uns natürlich für´s austrinken entschieden.

Vollprofis die wir sind musste das aber bis nach dem Auftritt warten. Bis dahin wird bei uns nur getrunken, was auch direkt wieder ausgeschwitzt wird. Also nicht mehr als einen halben Kasten Bier pro Nase oder die gleiche Menge in hochprozentigem. Weil das Manne alles viel zu viel wurde, ging der lieber ans Lagerfeuer zu seinen Freunden mit den Irokesenschnitten und lud sie ein. Was würden wir nur ohne unseren Band-Steetworker tun???

Auftritt bravourös wie immer absolviert, danach wurde endlich mal wieder getrunken, gekickert und nebenbei eine völlig neue Sportart entwickelt: Backstagesurfen. Nichts für Anfänger! Da wird´s einem nämlich so schwindelig, dass mancher sich das Catering nochmal durch den Kopf gehen lassen muss.

Danach wurde, zumindest von denen die noch konnten, die Stadt auf links gezogen. In einer fiesen Spelunke wurden uns die abartigsten Shot-Kreationen angetragen. Doch als auch diese anstandslos vernichtet wurden, wollte uns niemand mehr weiter abfüllen? Wirklich niemand? Nein, Musiker werden von einer Spezies immer liebevoll umsorgt: von nackten Frauen. Und die gabs in der letzten Bar in rauhen Mengen. Sauber und großen Respekt an die Stuttgarter, so gut wurden wir selten versorgt.

Neuer Tag, altes Spiel: Noch vormittags musste die letzte Busreihe eine Flasche Wodka kaufen und vernichten. Wo das bei uns endet, wissen wir alle: Schlagerparty im Bus. You can take them out oft the country, but you can´t take the country out of them. Für die nächste Ausfahrt wird schon an einer Schaumkanone gearbeitet.

So aufgeheizt ließen sich die arktischen Temperaturen in Ilsenburg schon wesentlich besser ertragen. Oder lag das doch nur am Glühwein, den es auch Anfang September schon gab? Wer weiß.

Als Support spielten unsere Freunde von der Rotterdam Ska Jazz Foundation. Das kam uns gelegen, denn es war Länderspieltag. Und was die Jungs auf dem Rasen, können wir im Backstage schon lange. Tischfußballländerspiel. Und das war hart umkämpft, da Holländer im Coffee-Shop um sich die Zeit des Rauchens zu versüßen, Kickern wie die Bekloppten. Aber es kann nur einen geben, Team MoskovSKAya 1 bleibt auch hier ungeschlagen.

Bleibt noch zu erwähnen, dass wir es nach dem Auftritt geschafft haben, die einzige Disco in einer 10.000 Einwohnerstadt nicht zu finden und uns somit im Hotel erholen konnten. Denn die nächste Schlagerparty lauerte schon auf der A5.